Der nachfolgende Bericht erschien am 7.7.1999 in der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Ausgabe Bergstraße und Neckar) unter dem Titel "Aus der Schnapsidee wurde ein Cocktailmixer / Ladenburger Erfinder-Trio entwickelte einen "vollautomatischen Barkeeper" Innovative Maschine vom Wirtschaftsministerium preisgekrönt"
Unter dem Titel "Ideen muß
man haben - Ladenburger Cocktailmaschine ist ein innovativer Hit
/ Die Erfinder Torsten Olbrecht, Axel Schulz und Thilo
Hoffmann setzen ihre "Schnapsidee" in die Tat um"
erschien der Bericht am 9.7.1999 fast gleichlautend auf
der Titelseite der "Ladenburger Zeitung"
Von RNZ/LAZ-Mitarbeiter Axel Sturm
Deutschland war einmal das führende
Land der Erfinder. Die Patentanmeldungen sind in den letzten Jahren
jedoch kontinuierlich zurückgegangen, so daß daraus
der Schluß gezogen werden könnte, bei uns gebe es keine
kreativen Menschen mehr. Ist dies aber wirklich so, daß
die innovativen Menschen in unserer Gesellschaft die Lust verloren
haben? In Ladenburg gibt es zumindest drei Zeitgenossen, auf die
das Urteil nicht zutrifft. Sie haben nämlich eine Idee in
die Tat umgesetzt, die neben den praktischen Aspekten allerbeste
Unterhaltung garantiert. In der Stadt des Autoerfinders Carl Benz
haben die drei jungen Erfinder eine vollautomatische Cocktailmixmaschine
entwickelt, die sicherlich in der Zukunft Tausende von Menschen
begeistern wird. In fünfjähriger Arbeit haben die Erfinder
der Maschine, die Dipl. Elektronik-Ingenieure Torsten Olbrecht
und Axel Schulz und der Marketingexperte Thilo Hoffmann ihre anfängliche
"Schnapsidee" verwirklicht. Noch steht die patentierte
Maschine, die 500 Cocktails mixen kann, an einem geheimen Ort
in Ladenburg, doch schon bald soll COMA-Y, wie der Arbeitstitel
der Maschine heißt, die Attraktion von Veranstaltungen und
Events, insbesondere bei Firmenpräsentationen, Messen und
Kongressen, sein.
Mit ihrer Idee haben sich die drei Ladenburger auch am Gründerwettbewerb
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie beteiligt.
Die Auszeichnung, die die Erfinder für ihre Idee bei diesem
Multi- Media- Wettbewerb erhalten haben, ist auch ein Beleg dafür,
daß dem Konzept gute Vermarktungschancen eingeräumt
werden können. Die vom wirtschaftspolitischen Sprecher der
SPD, Siegmar Mosdorf, unterzeichnete Urkunde ziert ebenso die
"heilige Halle", in der die Maschine steht, wie die
Patenturkunde, die vom Patentamt in München ausgestellt wurde.
Kein Arbeitsplatzvernichter sondern eine Attraktion
Die Frage, wie ein Mensch auf die Idee kommen kann eine Cocktailmixmaschine
zu erfinden, können die drei kreativen Zeitgenossen auch
heute noch nicht konkret beantworten. "Wir saßen in
einer Kneipe vor unseren leeren Weizenbiergläsern. Zum Abschluß
wollten wir uns noch einen Cocktail genehmigen, auf den wir allerdings
ziemlich lange warten mußten. Dort hatten wir dann erstmals
die Schnapsidee eine Cocktailmaschine zu entwickeln", erinnern
sich die Erfinder eher belustigt an die Anfangszeit zurück.
Es bedurfte danach noch einiger "Weizenbierstunden"
bis die Schnapsidee auf eine "ernstzunehmende Schiene"
gebracht wurde. Fest stand für die Erfinder von Beginn an,
daß eine solche Maschine nicht entworfen werden soll, um
die herkömmliche Cocktailbar zu verdrängen, was nämlich
mit dem Verlust von Arbeitsplätzen verbunden wäre. Das
innovative Konzept, das die drei Ladenburger entwickelten, ist
auf das Gebiet der Firmenpräsentation gerichtet und geht
mit Hilfe von multimedialen Mitteln weit über die Grenzen
dessen, was gemeinhin als machbar erscheint, hinaus. "Für
den Kunden wird das Event zum interaktiven Erlebnis - für
den Veranstalter ergibt sich ein meßbares Feedback mit unzähligen
Möglichkeiten", sind die Erfinder zuversichtlich, daß
sich die Cocktailmaschine auf dem Markt wegen ihrer multimedialen
Fähigkeiten und Effekte durchsetzen wird. Eine eigene Musikanlage
und Lichtsteuerung sind weitere Optionen, mit denen die Maschine
aufwarten kann.
Die einfachste Art einer Präsentation wäre, die Maschine
als reine Cocktailbar zu benutzen. Der Kunde hat dabei die Möglichkeit
unter 500 alkoholischen und nichtalkoholischen Cocktails auszuwählen.
Dabei wird vor dem Servieren des ausgewählten Cocktails ein
Originalfoto auf dem Bildschirm gezeigt, das dem Benutzer die
Möglichkeit gibt, bei Nichtgefallen noch eine andere Wahl
zu treffen. Das Erstellen der Drinks erfolgt durch die Aktion
eines Roboterarmes. Der Roboterarm steht wie der Barkeeper auch,
inmitten der Bar und erfüllt dort mixtechnisch die Funktion
seines menschlichen Vorbildes. Als erstes wählt die Maschine
das richtige Glas für den jeweiligen Drink aus dem Gläsermagazin
aus. Je nach Drink können die Gläser mit einem Zucker-
oder Salzrand versehen werden. Gleichzeitig zu diesem Vorgang
beginnt die Dosierung der Cocktails, wobei eine Laserabtastung
für genauste Dosiermengen sorgt. Währenddessen werden
die benötigten Eiswürfel bzw. Crush-Eis in der Eismaschine
produziert und in den Shaker gegeben. Dieser wird dann vom Roboterarm
an die Dosieranlage gestellt, wo die gewünschten Cocktailzutaten
hinzukommen. Geschüttelt oder gerührt wird dann im Shaker,
um den Cocktail über ein Barsieb in das Glas zu gießen.
Das Glas wird dann vom Roboterarm mit der jeweiligen Dekoration,
wie z.B. Fruchtstücke, Orangenscheiben oder Oliven, versehen
und mit einem Strohhalm dem Besteller serviert. Die Maschine beherrscht
also die Mixtechnik, die von einem Barkeeper erwartet wird. "Gut
die Hälfte aller Cocktailrezepturen haben wir persönlich
getestet", lassen die Erfinder auf den einarmigen Barkeeper
nichts aber auch gar nichts kommen. Die Cocktailmixmaschine hat
jedoch dank der Ideenvielfalt ihrer Entwickler - Axel Schulz ist
für den Computerbereich, Torsten Olbrecht für die elektro-
und maschinentechnische Umsetzung und Thilo Hoffmann für
den Marketingvertrieb zuständig - viele weitere "Talente"
zu bieten. Während des Mixvorganges und des Servierens können
die Kunden aufgrund vielfältiger Multimedia-Möglichkeiten
interaktiv eingebunden werden. Mit einem passenden Werbeslogan
wird der Kunde z.B. persönlich angesprochen, sich seinen
Drink schmecken
zu lassen. Wer die Cocktailmixmaschine zu sehr beansprucht, ist
natürlich ebenso wie bei der traditionellen Cocktailherstellungsweise
nicht vor dem so gefürchteten "Kater danach" gefeit.
Doch CoMa-Y weiß auch auf dieses Problem die passende Antwort
- die gewünschte Kopfschmerztablette wird dem Gast auf einem
Tablett an der Vorderseite der Maschine serviert. Auf einen "süffisanten
Kommentar" verzichtet die Maschine bei diesem "Arbeitsvorgang"
allerdings. Nähere Informationen über die Cocktailmaschine
sind ab August über das Internet zu erfahren: www.cocktailmaschine.de
-stu./Foto: Sturm